Fundgrube 13.09.2016

Das beste Festivalessen aller Zeiten of the world der Welt - Sommer 2016

Es hat gekracht in der Festivalszene. Nein, ich rede nicht vom ständig drohenden Gewitterclash überall, das ist doch kalter Kaffee. Ich rede von der Revolution der Gourmets. Auf Festivals kann man nämlich inzwischen richtig gut essen.

Ich erinnere mich noch an mein erstes Festival-Double. Rock am Ring 2005, ein Wochenende später Hurricane. McCain-Fritten, Marios Pizza, Asia-Wok. Acht kleine Frühlingsrollen mit einer Idee Soße für 4 Euro. Beim Hurricane immerhin: Mantaplatte (Currywurst-Pommes Schranke) für 4,50. Fettig, schon auch lecker, aber irgendwie einfach auch vor allem Nahrungsaufnahme um der Sache willen.

Nun hat sich in den letzten Jahren einiges getan in den Köpfen der klugen jungen Menschen dieses Landes. Wer ein verantwortungsbewusster Erdenbürger isst - Verzeihung, ist! -, begnügt sich nicht mit Vegetarismus, sondern speist nur noch vegan, damit Tiere nicht mehr ob ihres Fleisches, sondern auch ob Milch und Eiern ausgebeutet werden brauchen. Tofu und Seitan geben einen ganz guten Fleischersatz, und wer das nicht möchte, isst eben nur Produkte aus Gemüse, Getreide und Soja. Und wenn es schon Fleisch sein muss, dann bitte aus Betrieben, die sich - zurecht! - deutlich gegen die Massentierhaltung positionieren. Der kluge junge hippe Mensch von 2016 ist ein Besseresser. Leider auch manchmal ein Besserwisser, aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Gerne jedenfalls soll alles am liebsten regional sein, denn wenn wir schon Fleisch essen, wollen wir auch wissen, wo es herkommt, und wenn es Eier und Milch sein sollen, wollen wir sicher sein, dass die Tiere, die uns ihre Produkte schenken, ein glückliches Leben haben. Massenproduktion stinkt und macht unsere Körper kaputt wegen all der Medikamente im Futter, und Massentierhaltung ist schlimmste Tierquälerei und somit großer Mist. Wir möchten auch keine Zusatzstoffe mehr, sondern haben die Homemade-Kultur für uns entdeckt. Das beinhaltet, dass wir ganz viel selbst herstellen, was dazu führt, dass wir immer ganz genau wissen, was wo drin ist. Das fängt bei pikanten Snacks an und geht natürlich über Kuchen und Cupcakes bis hin zur berühmten Homemade Lemonade. Und wenn es besonders schön aussieht, machen wir ein Foto und posten es bei Facebook oder Instagram.

Essen ist Lifestyle und Kochen ist Kunst. Außerdem explodieren seit geraumer Zeit die Food-Vlogs im Internet. Foodboom, Tasty und wie sie alle heißen zelebrieren den Foodporn in Reinkultur und machen uns mit perfekt inszenierten Zubereitungsvideos - gerne mit geschmolzenem, langsam zerlaufendem Käse als finalem kulinarischem Höhepunkt - den Mund wässrig. Gutes Essen muss eben auch für die Augen sein.

Im vergangenen Jahr nun schossen sogenannte Streetfood-Festivals wie Pilze aus dem Boden. Jede größere Stadt hatte eins. Das sah dann so aus, dass sich regionale Köche mit ihren Food Trucks auf den Weg machten, sich jedes Wochenende woanders hinstellten und den Menschen raffinierte Gerichte für auffe Hand zaubern. Ein Food Truck ist gewissermaßen ein kleiner Lastwagen, auf dessen Ladefläche sich eine etwa 3 m² große Küche mit Verkaufsthresen befindet. Hier werden Burritos, Sandwiches, Burger, Lachs-Döner und andere Großartigkeiten ganz frisch zubereitet. So simpel die Idee, so genial ist sie auch. Die Leute jedenfalls stürzen sich drauf, und können genießen in dem Wissen, auf der guten Seite zu essen.

Die kleinen Festivals wie das Appletree Garden, das Jenseits von Millionen oder das Orange Blossom Special wissen das schon lange. Aber auch die Großen wie das Hurricane oder das noch recht neue A Summer's Tale haben gut aufgepasst. Sie inszenieren das Ganze, passend zu einem Groß-Event, indem sie die Essensstände und -trucks als "Food-Lineup" anpreisen und die einzelnen Stände mit Vorabtexten bedenken wie bei den Bands. Essen ist Hauptattraktion neben der Musik geworden. Eine abgefahrene Entwicklung.

Und nun komme ich ins Spiel. Ich bin nämlich nicht nur ein leidenschaftlicher Koch, sondern auch ein leidenschaftlicher Esser. Wenn man mir eine so große Auswahl an verschiedenen Speisen bietet, dann muss ich probieren. Alles. Immer.

So viel kulinarischen Input kann ich nicht für mich behalten. Darum präsentiere ich euch jetzt - nach dem großen Erfolg im letzten Jahr - die Top 10 meiner größten Festivalsommerdelikatessen 2016. Guten Appetit!

Außer Konkurrenz: Quarkerei

Eine riesige Schlange beim Hurricane Festival. Ich bin neugierig und schaue mal nach: Für Quaaaak. Wie bitte? Jawohl: Hier kann man sich seinen Quarkbecher entweder selbst zusammen stellen oder aus vorgedachten Mixturen wählen. Mit frischen Früchten, verschiedenen Soßen, Cookies, Krokant, Schokoladensplittern und so weiter. Für Eis-Ersatz-Sucher auch als Frozen Quark erhältlich. Geschmacklich der Wahnsinn. Man könnte den ganzen Tag damit zubringen, sich neue Kombinationen auszudenken. Trotzdem außer Konkurrenz, weil eher Nachtisch. Aber somit umso besser geeignet als Add-On zu jedem der zehn folgenden Gerichte. Davor und danach.

Außer Konkurrenz: Handbrot

Das Handbrot müsste grundsätzlich eigentlich auf Platz 1 stehen. Es gibt Abzüge dafür, dass es inzwischen in der Festivalszene derartig weit verbreitet ist, dass es eigentlich schon nichts besonderes mehr ist - so landete es letztes Jahr noch auf Platz 8, dieses Jahr habe ich beschlossen, es außer Konkurrenz laufen zu lassen. Für die, die es noch nicht kennen: Brotteig, gefüllt wahlweise mit wahnsinnig viel Käse und Schinken oder wahnsinnig viel Käse und Champignons, zusammen gebacken. Ein Klecks Sour Cream und Schnittlauchröllchen drauf. Fertig ist das Festivalessen, dass am nachhaltigsten sättigt und auch was fürs Auge ist: Dieser geschmolzene Käse und wie er sich so herrlich in Fäden ziehen lässt, ist pure Food-Erotik. Neu in diesem Jahr: Mit Salami-Stückchen und Peperoni oder mit getrockneten Tomaten und Oliven. Stagnation ist auch für Handbrotbäcker nichts!

Außer Konkurrenz: Griller Instinct

Currywurst mit Pommes sind ja in der Festivalszene an sich nicht neu. Auch sonst nicht. Darum muss es schon wirklich gute Currywurst mit absolut total hochgradig leckeren Pommes sein, wenn sie es in eine Rangliste dieses Formats schaffen soll. Und voilà: Hier ist sie. Sie kommt von den netten Herrschaften von Griller Instinct, unschwer zu erkennen an der überdimensionalen Wurst auf dem Dach. Alles natürlich Bio, alles natürlich homemade, genau wie die über die Maßen leckeren Soßen. Sweet Mango Chili zum Beispiel, oder Chili Cheese - mit Käsesoße schmeckt alles besser, richtig? Unnötig zu erwähnen, dass auch die Currysoße zur Wurst eine absolute Explosion ist und die Hauptdarstellerin selber nicht nur nicht nach Industrie schmeckt, sondern glatt die beste Currywurst ist, die ich je gekostet habe. Trotzdem nur außer Konkurrenz: Weil’s halt keinen Innovationspreis gewinnt.

 

Platz 10: Nimm's Mitchen

Beim Alinae Lumr in Storkow fanden wir den großartigen Mitchen-Stand. Mitchen sind Waffeln aus Kartoffel-Polenta-Teig, der entweder süß, in der Standart-Variante, gekräutert oder mit getrockneten Tomaten zu bekommen ist. Die letzteren beiden lassen sich dann wunderbar kombinieren: Als „Italian“ mit Rucola, Tomaten und Basilikum, wahlweise Mozzarella oder Parmesan, gerösteten Sonnenblumenkernen, Fleur de Sel und Balsamico-Vinaigrette oder als „Oriental“ mit Kichererbsen-Spinat-Salat, Pfirsich-Tahin-Dressing (Tahin ist eine orientalische Sesamsoße), Sesamsamen und Fleur de Sel. Dankenswerterweise am Stand zum „Street Food Special“ kombinierbar - dann bekommt man je ein halbes. Glutenfrei, vegetarisch bzw sogar vegan - Hipsterfoodherz, was willst du mehr?

Platz 9: Sushi Burrito

Gegessen beim Appletree Garden in Diepholz. Was für eine Idee: Burrito einfach mal japanisch! Das geht so: Statt des obligatorischen Weizenmehlfladens wird ein Nori-Blatt mit japanischem Sushi-Reis belegt - dann kommt alles dazu, was das Herz begehrt. Frisches Gemüse (Möhren, Weiß- und Rotkohl, Gurke, Salat, Ingwer) und wahlweise Chicken Teriyaki, Krabbenfleisch oder Spicy Tofu. Geht also alles entweder carnivor, vegetarisch oder vegan, macht demnach jedem Freude. Geschmacklich ist das mal was völlig anderes, wer Sushi mag aber keinen rohen Fisch darf sich hier mit Anschwung auf die gerollte Seite ziehen lassen. Das Fleisch ist sehr lecker gewürzt, die Burritos sind mit Liebe und einem kurzen Schnack gerollt. Halten nicht ewig satt, das muss man dazu sagen - doch es gibt ja zum Glück noch so viele andere Stände.

Platz 8: Holy Dogs

Die Holy Dogs verlieren dieses Jahr zwei Plätze - aber nur aufgrund ihrer noch stärkeren Konkurrenz. Den klassischen Hot Dog gibt es hier in drei granatenstarken Variationen, alle natürlich bio, vegetarisch oder mit Fleisch, die Soßen natürlich selbstgemacht. Den Klassiker gibt es mit Bio-Wiener, Ketchup, Senf, Schmorzwiebeln, selbst eingelegten Gurken und hausgemachter Holy-Sauce. Der absolute Wahnsinn ist der Santa Maria mit Bio-Beef-Rolle, gemischtem Salat, Guacamole, Tomaten-Salsa und zur Krönung Chili-Fäden als Topping. Für Hot Dog-Fans mit erlesenem Geschmack gibt es dann noch den Notre Damager: Da gesellen sich Mischsalat, Apfel-Rosmarin-Kompott, Ziegenkäse, gebrannte Walnüsse und Granatapfelkerne zur Bio Beef Roll. Der letztere begeisterte dann aber nachhaltig tatsächlich am wenigsten - mag an der Tofu-Wurst gelegen haben, die wir nehmen mussten, weil alles andere am letzten Appletree-Tag schon ausverkauft war.

Platz 7: Camp Burger

Beim Orange Blossom Special steht der Burger-Wagen der Camp Cuisine. Hier wird die Liebe zum Burgerbraten voll ausgekostet: Alles Bio, alles nachhaltig, alles sehr hingebungsvoll. Da wird jede Tomaten- und jede Gurkenscheibe einzeln kunstvoll zwischen die Fladenbrothälften drapiert, so dass man sich fürs Anstehen gerne eine Band im Lineup aussuchen darf, die man nun nicht ganz so unbedingt sehen muss. Aber ohne Flachs, allein der Harakiri-Burger ist es wert: Rindfleisch (auf Nachfrage auch gerne zwei Lagen!), süße Chili-Soße, Ananas-Aioli, Tomaten, Gurke, Röstzwiebeln und Sojasprossen. Was für eine wahnsinnig gute Kombination. Nachschärfen? Klar, hausgemachte Extra-Soßen stehen am Thresen bereit, teilweise im täglichen Wechsel. Sogar meine geliebte Erdnuss-Soße! Gibt's auch mit veganem Bratling (auf Nachfrage gerne auch zwei Lagen!). Ganz ausgezeichnet.

Platz 6: Falafel

Der höchste Climber in diesem Jahr: Die Falafel. Die zwischen all dem neuen hippen und experimentierfreudigen Food eigentlich inzwischen fast untergeht, uns beim Appletree Garden im Juli aber mit Anlauf daran erinnert hat, wie gut und wichtig sie ist. Falafel sind ob des zunehmenden Veganismus ja sowieso mehr up to date denn je. Beim Hurricane 2005 aß ich sie zum ersten Mal und seitdem in immer unterschiedlichen Variationen auf verschiedenen Festivals. So gelange ich bei Falafel zu der EInschränkung, dass nur dieser sechseckige gelbe Stand, auf dem "Das Original aus dem Libanon" steht, es wirklich beherrscht, die Dinger richtig lecker zu kombinieren. Das geht so: Wrap, Harissa (für mich gerne viel!), eingelegte Gurken, Tomatenscheiben, Falafel, Sesamsoße, ganz viel frische Petersilie. Aufgerollt, fertig. Wenn ihr diesen Stand auf einem Festival seht: Hin da. Sofort.

Platz 5: Maria Maria Arepas

„Maria Maria“ trafen wir beim Summer’s Tale in Luhmühlen, ohnehin ja die erste Adresse der gediegenen Streetfood-Vielfalt auf Musik-Festivals. Die Betreiber touren mit ihrem Wagen schon seit zwei Jahren über Streetfood-Märkte und brachten uns in diesem Sommer den Latin Burger Style bei: In einem besonderen Brötchen wird ein Patty aus Beef und Chorizo-Fleisch gebettet, ihm leisten Guacamole, scharfe Chipotle-Majo, Salsa, frischer Salat und ein Mix aus geschmolzenem Cheddar und Schafskäse Gesellschaft. Scharf, cremig, fruchtig - alle zentralen kulinarischen Hochgenüsse also vereint in einem Burger. Kleinere Abzüge gibt es nur in punkto Kreativität: Vegetarier bekommen das Sandwich nämlich nicht etwa mit einem speziellen Veggie-Patty, sondern einfach nur ohne Fleisch und mit mehr Käse. Da wäre sicherlich mehr gegangen.

Platz 4: Tacos Los Carnales / Casita Oaxaca

Bei den Taco-Ständen haben mich auf Festivals bisher immer der recht hohe Preis für die recht kleinen Mengen abgeschreckt, und die sind auch dieses Jahr genau der Grund, warum die mexikanische Spezialität - hier von zwei Ständen, weil ich mich nicht entscheiden konnte - nicht höher platziert ist. Das Ganze ist eher ein Appetizer, dafür aber

eine absolute Geschmacksexplosion. Beim Orange Blossom Special probierten wir die Beef-Tacos von Tacos Los Carnales mit gebratenem Schweinenacken, frischem Salat, Ananas-Stückchen und frischem Koriander. Das absolute Highlight sind aber die Soßen, die es in vier Schärfegraden gibt: Als Salsa Mango, die mit Habanero-Chili die schärfste darstellt, Salsa Roja (der klassischen Tomaten-Salsa), Salsa Verde aus grünen Tomatillos und Erdnuss-Soße (liebe ich ja ganz besonders). Bei Casita Oaxaca auf dem Summer’s Tale probierte ich den Chipotle Chili Taco mit eingelegten Jalapenos und ebenfalls frischem Koriander, als Topping unverzichtbar, mit Guacamole und Erdnuss-Soße. Der Teigfladen ist hier etwas größer als bei Los Carnales, geschmacklich ist beides ein absoluter Höhepunkt und sein Geld tatsächlich Wert. Die perfekte Festivalfood-Vorspeise.

Platz 3: Pommes Pervers / Old Papa's Chili Cheese Fries / Hackbaron Chili Cheese Fries

2016 war für uns das Jahr der Wiederentdeckung der Pommes Frites. Jeder weiß ja nun mal, dass Pommes so ziemlich eine der besten kulinarischen Erfindungen der Welt sind, und wenn sie richtig gemacht sind, brauchen sie außer Ketchup und Mayo auch keinen Schnickschnack obendrauf - vielleicht

nur, wenn man sie als „Pommes Spezial“ isst und gehackte frische Zwiebeln dazu bekommt. In diesem Jahr hatten wir die Qual der Wahl, was dazu führte, dass Platz 3 gleich von drei verschiedenen Ständen auf einmal besetzt wird. Seit die Chili Cheese Fries aus Amerika nach Deutschland importiert wurden, dürfen wir sie auch

auf Festivals essen. Da wird dann leckeres Chili Con Carne zusammen mit frischem Gemüse und Jalapenos auf die Pommes drapiert und das Ganze mit Käse überbacken. So probierten wir die Fritten beim eigentlich eher für seine grandiosen Burger bekannten Hackbaron beim A Summer’s Tale und bei Old Papa’s Cuban Street Food auf dem Alinae Lumr, die das interne Ranking für sich entscheiden konnten. Doch den absoluten Pommes-Gipfel erklommen wir eher unerwartet: Bei Pommes Pervers beim Hurricane. Die Chili-Cheese-Variante gibt es dort auch, allerdings nur mit Käsesoße und Jalapeno-Ringen. Mit Pulled Pork, BBQ-Sauce und frischen Zwiebelringen sind die Pommes - übrigens die breite, dicke Variante - ebenfalls köstlich. Doch der Gewinner dieser Kategorie ist so genial wie einfach: Die Bolognese-Pommes mit italienischer Hackfleisch-Tomaten-Soße, Creme Fraiche und geriebenem Käse. Dass wir da nicht früher drauf gekommen sind! Gleich wieder angestellt, noch eine Portion. Fingerlickin‘ good!

Platz 2: Pulled Pork

Die alte Nummer 1 ist die neue Nummer 2: Pulled Pork. Allein beim Gedanken daran läuft einem das Wasser im Mund zusammen, sofern man kein Vegetarier oder Veganer ist: Schweinefleisch, zwei Tage mariniert und dann 18 Stunden lang im Smoker bei niedriger Temperatur gegart. Dadurch wird das Fleisch so zart, dass man es mit der Gabel abzupfen kann - daher kommt dann auch der Name. Das Fleisch wird alsbald mit einer speziellen BBQ-Soße vermengt und mit Cole Slaw, diesem amerikanischen Krautsalat, und Aioli in ein Brioche-Brötchen gebettet. Das sieht leider nicht atemberaubend aus, und es zu essen ohne dass die Hälfte herunterfällt oder -tropft ist schier unmöglich, aber die Leckerness ist einfach komplett ohne ernsthafte Konkurrenz. Ganz besonders gut machen es die Jungs von der Kiezküche, aber man bekommt Pulled Pork inzwischen auch von vielen anderen Anbietern und Trucks. Old Papa’s Cuban Street Food beim Alinae Lumr serviert die Schweinerei in einem getoasteten Brioche-Käse-Brötchen, der Bauckhof Amelinghausen beim Summer’s Tale sehr traditionell mit Krautsalat und Senf-Mayonnaise. Herrlich.

Platz 1: Fisch & mehr Lachsburger

Ja, wie? Fisch auf Platz 1? Aber so was von. Das Orange Blossom Special in Beverungen arbeitet schon seit Jahren mit der Firma Fisch & mehr zusammen, deren Backfisch-Brötchen bereits so einige Leben an kalten Pfingstabenden gerettet haben. Aber in diesem Jahr hat der Local Hero aus dem Weserbergland den Vogel mehr als abgeschossen. Ihr Lachsburger ist völlig verdienter Sieger der diesjährigen Festival-Food-Challenge. Weil er frisch gemacht wird, muss man ein wenig darauf warten, aber glaubt mir, es lohnt sich: Im Brioche-Bun wird ein leckerer Lachs-Patty serviert, der wirklich eine tolle feste Konsistenz hat (nicht wie der in diesem Jahr endlich probierte und leider eher enttäuschende Lachs-Döner der Firma Rauchzeichen). Ihm zur Seite stehen Bio-Wildkräutersalat, Tomatenscheiben, karamellisierte Zwiebeln und hausgemachte Honig-Senf-Soße. Wir wollten’s nicht glauben und mussten den Burger gleich zweimal essen, um dann aber umso überzeugter die Ansicht zu vertreten: Das hier war das absolut kolossal leckerste, was wir in diesem Sommer verpeisen durften.


Text und Fotos: Kristof Beuthner